Thomas Gatzemeier

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Biography

Hochschule für Grafik  und Buchkunst zu Leipzig

Keiner Schule und keinem Stil zugehörig sind die Werke Gatzemeiers von einer Doppelnatur geprägt; dem Apollinischen und Dionysischen, dem Eros und Thanatos. Die virtuose Beherrschung der Techniken der Zeichnung und Malerei prägt seine Bilder ohne akademisch zu sein. Obwohl er an der Leipziger HGB Leipzig Grafik und Malerei studiert hat, ist er nicht in den Kontext der zuletzt aufgefallenen „Leipziger Schule“ einzuordnen,  aber doch durch die handwerkliche Ausbildung geprägt.

Nach der Ausstellung des Projekts „17 Plastiken“ 1994 im damaligen Reichstag Berlin – einer Arbeit in Reaktion auf die rechtsradikalen Morde im Jahr 1992 – ist die Ausstellung in der Michaela Helfrich Galerie die erste Präsentation seiner Gemälde in der Stadt.

25 Jahre nach dem Mauerfall sei im Zusammenhang auf Gatzemeier‘s (künstlerischen) Werdegang verwiesen, der schließlich 1986 aus der DDR ausgebürgert wurde. Bereits zuvor entledigte er sich der Fesseln des rein Akademischen und öffnete in teilweise eruptiven Malorgien seine klar strukturierten Kompositionen. Jedoch widerstand Gatzemeier dem genialischen Gestus und baute seine Bilder Schicht um Schicht zu einem organischen Farbkörper. Die Figur ging selten verloren und war auch in diesen, teilweise abstrakt erscheinenden, Malereien immer Ausgangspunkt und Impuls seiner Arbeit. Nach diesem exzessiven Ausflug in die Welt von Körperphantomen und konvulsivischen Farbgebilden wurden seine Bilder klarer und die Zeichnung erobert sich den Raum zurück.

Gatzemeier beschäftigte sich intensiv mit den Zeichnungen des Manieristen Pontormo und entwickelte an Hand zahlreicher Modellstudien Kompositionen von verschlungenen Leibern, die, zum Teil freischwebend im Raum, ein Gefühl des Losgelöstseins vermitteln: nicht fallend und nicht aufsteigend. Der Impuls war ein Altarbildauftrag im Jahre 2002. Im hohenlohischen Crailsheim-Onolzheim schuf Gatzemeier ein außergewöhnliches figürliches Altarbild von über 60 qm. An die 70 nackte Leiber erobern sich – im Motiv einer Auferstehung – den Himmelsraum. Erst heftig umstritten ist es heute eines der meistbesuchten zeitgenössischen Kunstwerke im kirchlichen Raum.

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